1928 hatte Annie Petterson in Gånghester begonnen Hemden für Freunde und Bekannte zu nähen. Zusammen mit ihrem Mann David gründete sie im selben Jahr die Syfabriken Special als die Arbeit nicht mehr vom Küchentisch aus zu bewältigen war. 1948 besuchten ihre Söhne Eton, als sie zwecks Stoffeinkaufs in England waren, 1950 wurde daraus der Markenname Eton.
Die Marke ist mir seit vielen Jahren ein Begriff. Als ich Student war, hatten schwedische Hemden in Deutschland einen guten Ruf. Allerdings hatte ich nie ein Hemd von Eton getragen. Bei Recherchen für einen Zeitschriftenartikel stieß ich auf das Bild eines Buttondownhemds von Eton und beschloss spontan, es zu bestellen und vorzustellen. Mit 129 Euro liegt es preislich über dem, was im Durchschnitt von deutschen Männern für Hemden ausgegeben wird. Im Vergleich zu meinen Maßhemden war es allerdings günstig.
Als ich das Hemd auspackte, viel mir zuerst der weiche Oxfordstoff auf. Die meisten Oxfordstoffe sind am Anfang sperrig und hart, erst nach vielen Wäschen werden sie weicher. Dieses Eton-Hemd wirkt vertraut wie ein in vielen Jahren immer wieder gewaschenes Teil. Gestaunt habe ich als ich das Hemd auseinandergefaltet habe. Denn zwischen Schulterpasse und Ärmeln sowie am Ärmelschlitz verlief das Streifenmuster exakt über die Nähte weiter. Das bin ich von meinen Maßhemden gewöhnt, erwarte es aber nicht bei einem Konfektionshemd. Es gibt Hemden, die zwei- oder dreimal so viel kosten und bei denen die Muster überhaupt nicht zusammenpassen. Umso positiver mein Eindruck.
Ich hatte die Größe 16 (also deutsche Größe 41) bestellt in „Slim“, sie passt am Hals und am Körper sehr gut. Ich benötige verhältnismäßig lange Ärmel, auch in diesem Punkt sitzt das Hemd richtig. Die Gesamtlänge würde ich als klassisch bezeichnen, sie liegt eher auf der längeren Seite. Wenn ich Shorts trage und das Hemd nicht in die Hose stecke, bedeckt das Hemd bei mir das Gesäß – was ich als optimal empfinde. Vor dem ersten Tragen habe ich es gewaschen, danach schien es nicht eingelaufen zu sein. Auch nach weiteren 5 Wäsche ist es nicht geschrumpft.
Der Kragen hat eine sehr weiche, nicht spürbare Einlage, er trägt sich deshalb sehr angenehm. Das Hemd hat keine Brusttasche, was ich sehr mag bei Buttondownhemden. An der Rückseite des Kragens ist ein kleiner Knopf angebracht. Er soll verhindern, dass die Krawatte hinten herausschaut. Ben Sherman ist bekannt für dieses Detail bei seinen Buttondownhemden, ich mag es nicht besonders und lasse diesen Knopf auch immer offen.
Wer ein Buttondownhemd mit einem sehr weichen aber nicht übermäßig breiten und hohen Kragen sucht, wird sehr zufrieden sein. Der exakte Musterverlauf ist für mich ein weiterer Pluspunkt, da er sorgfältige Arbeit suggeriert und auch bei wesentlich teureren Konfektionshemden fasst nie zu finden ist. Gesamturteil: Sehr gut.