Fertig für den Frühling — Zwei Looks von THE BRITISH SHOP [Werbung]

Der britische Look hat auch eine frühlingshafte, leichte Seite. Sie unterscheidet sich natürlich von der Frühjahrsmode der Italiener. Aber es gibt sie. Wenn die Sonne frisches Grün und Frühblüher hervorlockt, dann wandelt sich die winterliche Verhaltenheit der Farben binnen weniger Tage. Und das alles vor einem endlich wieder blauen Himmel. Das spiegelt sich in der Garderobe wider. Auch dort mischen sich Grüntöne mit verschiedenen Farben, Blau mit den Farben der verschiedenen Blüten. Wenn das weiter Richtung Sommer geht, kann es richtig warm werden auf den Inseln und ab und zu auch richtig heiß. Doch die Sonne verschwindet oft hinter den Wolken und dann kann es regnen. 

Dieser Wechsel macht das britische Klima sehr reizvoll und gerade für Nord- und Mitteleuropäer sehr gut verträglich. Auf diesen Wechsel zwischen kühl und warm, sonnig und wolkig, trocken und regnerisch konnten sich britische Modemacher immer schon gut einstellen.  

Sie paaren leichte Teile aus Leinen und Baumwolle mit Wetterkleidung. Helle Naturtöne mit den kräftigen Farben eines Sommergartens. Countrylook mit sportlichen Akzenten.

Im Katalog von THE BRITISH SHOP für Frühjahr und Sommer 2024 haben wir eine Reihe von Teilen gefunden, die als Illustration dieses Stils dienen könnten. Schließlich haben wir uns für zwei Looks entschieden. Einmal Richtung Smart casual und einmal sportlich. Tonangebend sind dabei die Jacken. Bei dem Smart-Casual-Outfit darf das Sakko nicht fehlen, bei dem sportlichen Look haben wir uns für eine leichte Wetterjacke aus Baumwolle von Barbour entschieden.

Das Tweedsakko ist der britische Smart-Casual-Klassiker schlechthin. Das Pendant dazu für den Sommer ist das Leinensakko. Manch einen, der bei Leinen eher an die italienische Bekleidungstradition denkt, mag das überraschen. Leinen ist britisch? Tatsächlich ist es im Vereinigten Königreich genauso zu Hause wie Tweed, Cavalry Twill oder Flanell. Deshalb nennen manche Briten Leinenstoffe auch „summer tweed“. Wir haben uns für ein blaues Sakko mit beigem Gitterkaro entschieden, es heißt „Ramsey“ und stammt von Charles Robertson

Uns gefiel daran der etwas hellere Blauton in Kombination mit dem Überkaro in Beige, da diese beiden Farben zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten eröffnen. Im Vergleich zu einem dunkelblauen Blazer ist dieses Sakko aber etwas lässiger. Gleichzeitig wirkt es förmlicher als ein hellbraunes Karo-Sakko, was es noch vielseitiger macht. Man könnte dieses Sakko auch abends mit dunkelgrauer Tuchhose und dunkelbraunen Schnürern oder sogar schwarzen Pennyloafers kombinieren.

Wir haben das Sakko aber eher lässig kombiniert mit einem Langarm Polo von Fred Perry, hellen Chinos in der Farbe „Beige“ von Hiltl und leichten Nubuk-Derbys von Robertson Natural in der Farbe „Salbei“. Letztere Farbe klingt beim ersten Hinhören Italienisch. Barbour-Fans werden sich aber vielleicht daran erinnern, dass die berühmte Beaufort-Wachsjacke ebenfalls Salbei-Grün ist, auf Englisch „sage“. Dies aber nur als Fußnote. 

Grün hat sich in den letzten Jahren als Alternative zu Braun etablieren können. Traditionalisten werden ihr dennoch skeptisch gegenüberstehen, tatsächlich ist Grün aber einen Versuch wert. Ich besitze inzwischen mehrere Paar Schuhe aus grünem Rauleder und ich setze sie regelmäßig ein. Dennoch sei erwähnt, dass die Kombination natürlich auch mit Schuhen in Cognac oder Dunkelbraun funktionieren würde.

Das Sakko mit Überkaro ließe sich natürlich auch mit einem hellblauen, weißen, pinkfarbenen Hemd kombinieren sowie auch mit feinen Streifen oder Karos. Wir empfanden das Langarm-Polo als etwas spannender. Das bräunliche Orange bildet einen sehr angenehmen Komplementärkontrast zum Blau, die hellen Baumwollhosen geben dem ganzen eine sommerliche-maritime Note.

Das zweite Outfit haben wir um die leichte Baumwolljacke „Sanderling“ von Barbour herum gebaut. Diese Marke hat sich längst von einer reinen Jackenfabrik, die nur ergänzend ein paar Accessoires angeboten hat, zu einem Lifestyle-Label gewandelt. Der Markenkern ist für mich aber immer noch die Jacke, auch wenn die inzwischen nur noch eines von vielen Produkten ist. Konsequenterweise haben wir von Barbour auch eines dieser Kernprodukte ausgewählt. 

Allerdings keines aus gewachster Baumwolle, sondern ein leichtes Frühjahrsmodell aus einem Baumwolle-Synthetik-Gemisch. Es ist nicht wasserdicht, dafür bietet es aber Schutz gegen Wind und es ist waschbar. Fußnote Nr. 2: Den Namen Sanderling hat Barbour von einem Watvogel entlehnt. Was gut zu einer Windjacke passt, denn bei einem Spaziergang am Nordseestrand könnte man ihn beobachten.

Die „Sanderling“ erinnert ein wenig an die Motorradjacken von Barbour International, was vor allem an den Taschen liegt: Zwei an der Brust, zwei in Hüfthöhe. Dank des Blasebalgschnitts nehmen sie viel auf. Die großen Taschen haben auch noch Einschübe für die Hände. Der Reißverschluss lässt sich von oben und von unten, was für mehr Bewegungsfreiheit und mehr Optionen beim Styling sorgt. Typisch Barbour sind auch der Kordkragen sowie das Halbfutter im bekannten Hauskaro. Vom Material her ist sie eine Windjacke, der Schnitt weist aber eher in Richtung Fieldjacket. Er ist übrigens relativ großzügig, also eher „englisch“. An kalten Frühjahrsabenden passt gut ein dickerer Pullover darunter. Auf den Fotos trage ich die Größe M.

Als Hommage an den britischen Sommer haben wir die Jacke, deren Farbe „Dark Sand“ ziemlich grünlich ist, mit einer Baumwollhose in Rosa aus der Heritage-Kollektion von Hiltl kombiniert. Dazu ein kariertes Hemd mit Buttondownkragen aus Baumwolle. Wenn man das Hemd anzieht, könnte man denken, es sei aus Leinen oder einem Baumwolle-Leinen-Gemisch. Dieser Eindruck ist gewollt, er wird dadurch erreicht, dass der Stoff aus unterschiedlich starken Garnen gewebt wird. Er ist ähnlich luftig wie Leinen, knittert allerdings weniger. Das Hemd ist eher weit geschnitten, bei THE BRITISH SHOP heißt das „bequeme Passform“. Sie empfiehlt sich für Männer, die eine Abneigung gegen den nach wie vor beliebten Slim-Fit-Look haben. Alle drei Teile, die Windjacke, die Hose und das Hemd, sollten über die Jahre und nach wiederholtem Waschen schöner werden. Was sehr gut zum britischen Stil passt, dessen Charme viel mit Understatement und sichtbarer Langlebigkeit zu tun hat.