Hemdenmacher der Jermyn Street
Emma Willis

Die Londoner Hemdenmacherin Emma Willis hat 1999 ihr Geschäft in der Jermyn Street eröffnet.

Die kleine Straße im Stadtteil St. James’s ist die beste Adresse für englische Hemden. Allerdings fertigen viele der dort ansässigen Geschäfte nicht mehr in England. Auch bei den Stoffen sparen sie und verwenden günstigere Ware aus Asien.

Emma Willis gehört zu den wenigen, die für ihre Hemden beste Stoffe aus Europa verwendet und in England fertigt.

Emma Willis Geschäft Jermyn Street London Hemdenmacher Schaufenster
Emma Willis Geschäft in der Jermyn Street, London (photo: William Gammuto)
Bearland House Gloucester Emma Willis Hemdenwerkstatt 18 Jahrhundert Stadthaus
Bearland House Gloucester – Emma Willis Hemdenwerkstatt seit 2010

Die Anfänge der Hemdenmacherei

Als sie 1999 begann, ließ sie die Hemden in der Nähe der Jermyn Street bei einem kleinen, lokalen Zwischenmeister nähen. Als dieser Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm sie ihn.

Die Werkstatt in Gloucester

2010 reichten die Kapazitäten dieser Werkstatt nicht mehr aus und Emma Willis baute im Bearland House, einem im 18. Jahrhundert erbauten Stadthaus im Zentrum von Gloucester, eine neue Fertigungsstätte auf.

Dort werden bis heute ihre Hemden, Bespoke, „Made-to-measure“ und Konfektion, Boxershorts, Pyjamas und Morgenmäntel gefertigt.

Emma Willis Hemdenschnittmuster Schablonen Werkstatt Gloucester
Schnittmuster und Schablonen in der Emma Willis Werkstatt
Emma Willis Stoffzuschnitt Schneiderhandwerk Hemdenfertigung
Präziser Stoffzuschnitt bei Emma Willis

Die Namen der dort arbeitenden Mannschaft kann man auf der Webseite von Emma Willis nachlesen und nach Verabredung können Kunden die Werkstatt auch besichtigen.

Bei der Verpackung verzichtet Emma Willis weitgehend auf Plastik, die Maßhemden werden z. B. nur in Seidenpapier verpackt.

Emma Willis Jermyn Street Geschäft innen Stoffauswahl Hemdenstoffe London
Emma Willis in ihrem Jermyn Street Geschäft mit europäischen Hemdenstoffen (Photo: Chris Jackson)

Style for Soldiers

2019 besuchte König Charles III., damals noch als Prince of Wales, ihre Werkstatt. Er honorierte damit ihren Einsatz für versehrte Soldaten und ihre Familien, die sie mit ihrer 2008 gegründeten Wohltätigkeitsorganisation „Style for Soldiers“ unterstützt.

Die Idee ihrer Charity besteht darin, dass sie den Veteranen durch gut passende und stilvolle Kleidung die Jobsuche erleichtern möchte. Außerdem sollen die Veteranen mit Selbstvertrauen bei förmlichen Anlässen auftreten können.

Es begann damit, dass Emma Willis ab 2008 alle zwei Monate die Reha-Klinik der britischen Armee besucht und bei den Patienten Maß für ein Hemd genommen hat. Dieses Hemd sollte ihre Anerkennung für die Verdienste ausdrücken.

König Charles III Emma Willis Hemdenwerkstatt Gloucester Mitarbeiter Besichtigung
Königlicher Werkstattbesuch bei Emma Willis (Photo: William Gammuto)

Da ein Hemd nicht ausreicht, begann Emma Willis bei verschiedenen Modemarken und Einzelhändler zu sammeln.

Marks & Spencer spendete 750 Anzüge, der Schuhhändler Russel & Bromley 250 Paar Schuhe, Burberry steuerte 200 Trenchcoats bei und Lock & Co. 100 Hüte. Die London Sock Company gab Strümpfe dazu und das Londoner Modelabel Reiss Kostüme und Präsente für die Partnerinnen der Soldaten.

Regelmäßig finden Feiern für die Soldaten und ihre Frauen statt und jährlich der Familientag im Woburn Safari Park, den der Duke of Bedford finanziert.

In England näht Emma Willis aus mehreren Gründen. Die Nähe zu ihrem Geschäft in London ist einer davon. Ihr geht es aber auch um den Ruf der Jermyn Street: „Die Menschen suchen dort ein englisches Hemd, bei uns bekommen sie es.“

Hemd aus Stoff von Thomas Mason, „Made in England“.
Morgenrock aus Wolle und Baumwolle, handgenäht in Gloucestershire.