Die Londoner Hemdenmacherin Emma Willis hat 1999 ihr Geschäft in der Jermyn Street eröffnet.
Die kleine Straße im Stadtteil St. James’s ist die beste Adresse für englische Hemden. Allerdings fertigen viele der dort ansässigen Geschäfte nicht mehr in England. Auch bei den Stoffen sparen sie und verwenden günstigere Ware aus Asien.
Emma Willis gehört zu den wenigen, die für ihre Hemden beste Stoffe aus Europa verwendet und in England fertigt.


Die Anfänge der Hemdenmacherei
Als sie 1999 begann, ließ sie die Hemden in der Nähe der Jermyn Street bei einem kleinen, lokalen Zwischenmeister nähen. Als dieser Betrieb in finanzielle Schwierigkeiten geriet, übernahm sie ihn.
Die Werkstatt in Gloucester
2010 reichten die Kapazitäten dieser Werkstatt nicht mehr aus und Emma Willis baute im Bearland House, einem im 18. Jahrhundert erbauten Stadthaus im Zentrum von Gloucester, eine neue Fertigungsstätte auf.
Dort werden bis heute ihre Hemden, Bespoke, „Made-to-measure“ und Konfektion, Boxershorts, Pyjamas und Morgenmäntel gefertigt.


Die Namen der dort arbeitenden Mannschaft kann man auf der Webseite von Emma Willis nachlesen und nach Verabredung können Kunden die Werkstatt auch besichtigen.
Bei der Verpackung verzichtet Emma Willis weitgehend auf Plastik, die Maßhemden werden z. B. nur in Seidenpapier verpackt.

Style for Soldiers
2019 besuchte König Charles III., damals noch als Prince of Wales, ihre Werkstatt. Er honorierte damit ihren Einsatz für versehrte Soldaten und ihre Familien, die sie mit ihrer 2008 gegründeten Wohltätigkeitsorganisation „Style for Soldiers“ unterstützt.
Die Idee ihrer Charity besteht darin, dass sie den Veteranen durch gut passende und stilvolle Kleidung die Jobsuche erleichtern möchte. Außerdem sollen die Veteranen mit Selbstvertrauen bei förmlichen Anlässen auftreten können.
Es begann damit, dass Emma Willis ab 2008 alle zwei Monate die Reha-Klinik der britischen Armee besucht und bei den Patienten Maß für ein Hemd genommen hat. Dieses Hemd sollte ihre Anerkennung für die Verdienste ausdrücken.

Da ein Hemd nicht ausreicht, begann Emma Willis bei verschiedenen Modemarken und Einzelhändler zu sammeln.
Marks & Spencer spendete 750 Anzüge, der Schuhhändler Russel & Bromley 250 Paar Schuhe, Burberry steuerte 200 Trenchcoats bei und Lock & Co. 100 Hüte. Die London Sock Company gab Strümpfe dazu und das Londoner Modelabel Reiss Kostüme und Präsente für die Partnerinnen der Soldaten.
Regelmäßig finden Feiern für die Soldaten und ihre Frauen statt und jährlich der Familientag im Woburn Safari Park, den der Duke of Bedford finanziert.
In England näht Emma Willis aus mehreren Gründen. Die Nähe zu ihrem Geschäft in London ist einer davon. Ihr geht es aber auch um den Ruf der Jermyn Street: „Die Menschen suchen dort ein englisches Hemd, bei uns bekommen sie es.“

